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Schwefelhöhle

Autor: Koordinator Saratylea
Eingefügt am: 04.07.2016 , 21:13
Letzte Änderung: am 26.02.2020

Am Feuer sitzt ein alter Ork, das schwarze Fell ergraut.
Das Feuer prasselt und erhellt die Gesichter der jungen Orks.
Gelb flimmern die Augen im Schein.
Mit gurgelnder, nasal quiekender Stimme beginnt der alte Ork, auf orkisch, zu reden: "Fragt ihr euch, weshalb wir von unserer Art abgeschnitten sind?" Ein junger kräftiger Ork grunzt zurück, "Weil uns der Fluss die Haut zerfrisst, wenn wir zu lange darin baden." Der alte Ork nickt bedächtig, "wisst ihr, warum das so ist?" Die jungen Orks schauen fragend durch die Runde und keiner kennt die Antwort. Deshalb beginnt der alte Ork, eine Geschichte zu erzählen...

"Als ich noch Kind war, geschah es: Die Welt wurde erschüttert...
Der Boden riss auf....
Gräben entstanden!...
Nach dem Beben waren die Brücken eingestürzt. In meiner Kindheit störte dies niemanden. Wir schwammen einfach durch den Fluss. Als ich in eurem Alter war, traute sich niemand mehr herüber zu schwimmen, denn das schädigte die Haut. Damals versammelte der Schamane die kräftigsten Orks. Er führte uns zum Fluss und dann weiter flussaufwärts. Bald kamen wir in die verbrannte Ebene im Osten. Seit dem Beben lebten dort Wesen, welche den Schwachen nach dem Leben trachten. Uns waren sie nicht gewachsen, HAHAR.

Wir kämpften uns den Weg bis zu einem kleinen Tal frei. Umso näher wir kamen, desto schlechter wurde die Luft. Schweflige Dämpfe krochen in unsere Nasen, einigen von uns wurde sogar übel. Ein gelber See bedeckte das Tal. Einer der Unsrigen, der Dümmste, sollte für den Schamanen eine Probe aus dem See holen. Er steckte einen leeren Wasserschlauch in die gelbe Brühe. Seine Hand fing zu rauchen an. Schmerzerfüllte Schreie ließen uns kurz zurückschrecken. Wo sich einst die Hand befand, war nur noch ein Stumpf. Wir sahen uns vorsichtig um, wohl wissend, was ein Spritzer des gelben Wassers für uns bedeuten würde.

Es dauerte nicht lange, da fanden wir den Eingang zu einer Höhle. Er sah unscheinbar aus, denn er war zu gewuchert. Als wir einen Schritt hineinmachten, zischte es zu unseren Füssen. Der Geruch nach faulem Ei brannte in der Nase. Beinahe jeder musste stark husten. Im Inneren der Höhle, sahen wir einen fahlen Schimmer und wir wurden tiefer in die Höhle geleitet. Vorsichtig stiegen wir das Gefälle hinab. Direkt vor uns erhob sich der Boden. Ein Teil der Höhle selbst manifestierte sich zu einer grotesken Gestalt.
Mit einem einzigen Hieb zertrümmerte das Ding Halbhands Kopf. So wurde der dümmste Ork für kurze Zeit genannt.
Wir Verbliebenen griffen sofort die Monstrosität an. Doch es blutete nicht und kämpfte unbeirrt weiter. Es benötigte 15 Äxte unserer besten Kämpfer um das Ding zu zertrümmern.
Nach wenigen Schritten erreichten wir einen Lavasee. Ein weiteres dieser Dinger erhob sich aus dem See, es schleuderte geschmolzenes Gestein auf uns. Einer der Schilde ging in Flammen auf, doch auch dieses Ding war uns unterlegen.
Vorsichtig kämpften wir uns weiter am Lavasee entlang. Immer mehr von diesen Wesen erwuchsen dem Boden. Wir kämpften Schlag um Schlag, doch egal wie viele wir erschlugen, es kamen neue nach. Wir zogen uns zurück zum Eingang der Höhle. Wir hatten noch nichts herausgefunden und waren jetzt nur noch zu elft.

Wir begriffen schnell.
Wir mussten einen anderen Weg finden.
Wir entzündeten Fackeln und entdeckten mehrere Tunnel. Auch dort stellten sich schlammige Wesen in unseren Weg. Nach kurzen anstrengenden Kämpfen rüttelt der Boden unter uns. Aus der Höhlenwand formte sich eine riesige Gestalt. Wir stürmten unerschrocken darauf zu, doch die erste Axt die gegen das Vieh schlug zerbrach. Einer meiner Kameraden fiel, als das Ding ihn auf einem Stalagniten aufspießte. Nur mit roher Gewalt und dem Einsatz der Kriegshammer brachten wir den Koloss aus Höhlengestein zu Fall.

Wir setzten unseren Weg fort. Die Luft wurde besser und es wurde ruhig. Wir schritten weiter durchs Dunkel.
Plötzlich ein Schrei!
Eine Orkin wand sich in den Kiefern einer riesigen Spinne. Wuterfüllt schmetterten wir die Äxte gegen den Chitinpanzer des Ungetüms. Grünes Blut spritzte aus den Wunden. Unter schrillen Schreien starb das achtbeinige Monster. Die Orkin jedoch war nicht zu retten, das Gift hatte sie dahingerafft.
Wir ließen das „Nest“ der Spinne hinter uns. Der Gestank setzte wieder ein.
Zwischenzeitig nahm die Moral in der Gruppe ab. Es gab immer wieder Kämpfe. Anscheinend hatte die Höhle selbst etwas gegen uns: Mehr wabernde Gestalten aus den Lavaseen tauchten auf. Das Gefühl, die Höhlenwände würden nach uns greifen, war schrecklich.
Das Schlimmste der Gefühle: Der Boden wolle uns verschlucken!
Auch weitere Wesen aus Schwefel, mit ihren Gasen, stellten sich in unseren Weg. Es gab kaum eine Chance zu verschnaufen. Wir irrten durch die Gänge der Höhle. Von blutgierigen kleinen Fledermäusen bis hin zu den Gefahren von Schwefel und Lava selbst, wurde die Luft schwerer. Asche schwirrte durch die Luft. Der Boden  war hingegen rußbedeckt. Er färbte alles in dunkles Grau. Die Höhle war von etlichem Zischeln erfüllt.
Kurz darauf sprang etwas mit rußbedeckten Schuppen auf uns zu. Es hatte eine spitze Schnauze und klauenbewährte Hände. Wild knurrend stürmten wir darauf zu.
Im Ruß war es schwer auszumachen und trotzdem bezwangen wir diese komische echsenartige Gestalt, jedoch lag ein weiterer Gefährte am Boden. Sein Blut vermischte sich mit dem Ruß. Tiefer in den Gängen öffnete sich die Höhle. Sie wurde durch den Blick auf einen gigantischen See aus Lava dominiert. Über den Zufluss des Sees ragte eine Brücke. Auf ihr fanden sich mehr von diesen schuppigen Viechern.
Drei Brüder verlor ich auf dieser schäbigen kleinen Brücke.
Die Brücke hinter uns gelassen, erwartete uns noch viel Schlimmeres. Wir sahen eine dieser Echsen vor der Wand knien. Sie hatte violette Augen, tiefrote Schuppen und einem Stab in der Hand. Wir grunzten sie an. Sie erhob sich. Blitze schossen vom Stab auf uns zu. Der Schamane, sowie zwei unserer verbliebenen Krieger sackten getroffen zusammen.
Die Krieger waren tot, der Schamane dem Tode nahe.
"Flieht, berichtet dem Dorf von diesen Höhlen!" Waren seine letzten Worte, danach brach er tot zusammen.
Wir, die letzten zwei, ließen die Toten und diese erschreckende Echse zurück. Wir rannten an der Brücke vorbei. Nur raus hier dachte ich. Der Ruß lichtete sich. Der normale Höhlenboden kam wieder zum Vorschein. Wir waren aber noch nicht in Sicherheit. Zu zweit waren die Dinger aus der Erde eine echte Herausforderung, zudem waren wir außer Atem. Wir stürmten weiter, als sie am Boden lagen. Dann trat eines dieser grauen Dinge aus der Wand. "Lass ihn mir, geh du zum Dorf!" Schrie mir mein letzter Kamerad zu. Ich rannte so schnell ich konnte durch die Gänge der Höhle. Die zertrümmerten Ungetüme lagen rechts und links des Ganges.
Die Luft wurde frischer. Endlich vor mir der Ausgang!
Ich kroch auf allen Vieren aus der Höhle. Es war inzwischen tiefste Nacht hereingebrochen.
Die Sterne wiesen mir den Weg.
Ich mied jeden Kampf, denn sollte ich sterben, wären 15 Orks umsonst gestorben.
Verwundet irrte ich durch die verbrannten Ebenen.
Ich war geschwächt.
Schließlich trübte sich mein Blick.
Ich verlor das Bewusstsein.
Tage später erwachte ich im Dorf.
Mein Bericht war ausführlich. Der Häuptling verbot, die Höhle zu betreten. Das Verbot galt viele Jahre, bis zu seinem Tod.....


Nun ist es zwar wieder erlaubt, doch ich warne euch vor dieser Höhle!"

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